Tag 7 la vallée de la restonica

22.05.2013
Stage 6 Val de Restonica
so 60 km und um die 2,5 Stunden

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Heute ist wieder ein Hundstag, aber Gottseidank hab ich ja Urlaub. Man soll nicht glauben wie schnell einem jeder Knochen im Leib weh tun kann (um es mit Matthias von der VVJ zu sagen: „Meine Beine sind grau, meine Ohren sind leer, meine Augen sind alt und gebeugt…“).

Der Himmel war etwas bewölkt, ab und zu etwas Sonne, es hat also nicht durchgehend gepisst. Ok also Vorgabe für heute, kurzer Abstecher in das Valle de Restonica. Weil das ist nämlich gerade so um die Ecke, fängt genau in Corte an, geht so 15 km Berg hoch und schafft dabei ne ganze menge Höhenmeter. Für ne kurze, schnelle Nummer sollte das ausreichen. In der tollen Sendung von ARTE war ja zu sehen wie schön dieses Restonicatal ist, steht ja außerdem auch in jedem Reiseführer den man gelesen haben muss oder auch nicht.

Kurz gesagt, es ist nichts was einen den ganzen Tag beschäftigt, aber es ist ein schöner Stich, einer Sackgasse durch ein Tal auf den Berg hoch. Die Strasse führt meist recht nah an der Bergflanke hoch und wird immer am Fluss entlang geführt. Bis auf zwei oder drei Teilstücke am Anfang, die wirklich etwas schlechter waren und die einem fast den Spaß vermiest hätten, ist der Rest gut asphaltiert und perfekt zu fahren (Offizielles Wording dazu: „Bergrennen ist eine Disziplin innerhalb des Motorsports. Sie werden im Gegensatz zu Rundstreckenrennen grundsätzlich nur als Einzelzeitfahren auf einer bergauf verlaufenden Strecke durchgeführt. Die Ziellinie muss höher liegen als der Start; einzelne Abschnitte dürfen auch flach oder abfallend sein„).

Das ganze wird als Single Track Road geführt und lässt sich auf jedenfall flüssig fahren. Ich will mir gar nicht vorstellen was passiert wenn hier Ferienzeit ist und die ganzen Wohnwagen/ Wohnmobilfront hier das Rennen hoch und runter bestreitet… Der französische Ehrgeiz, wenigstens ein kleines Mäuerchen oder den ein oder anderen Markierungsstein hinzustellen, dass man sich wenigstens visuell etwas sicher und geleitet fühlt, greift hier nicht so auf dem Weg zum Gipfel. Die Straße wird ab und an und vor allem bei Brücken sehr eng, und die sind dann auch kurze Wachmacher. Brücke ohne Geländer zu fahren fühlt man sich viel freier irgendwie… OK, die Brücken sind jetzt nicht so der Brüller, da doch etwas kleiner und nicht so hoch und der Fluss auch nur ein Bach. Der einzige Brüller an dieser Kombi Straße/ Brückchen/ Fluss ist tatsächlich der Bach der da runter rauscht. Da hat jemand Kieselsteine den Berg runtergeschmissen. Nur dass die Kieselsteine im Format von 3 oder 4m im Durchmesser sind. hdr_00077_0Sollte man sich zur Schneeschmelze mal anschauen was da so passiert in dem Bächlein. Je höher man kommt umso attraktiver, abwechslungsreicher und schöner wird auch die Straße geführt. Der Wald wird immer dichter, die Felsen die zwischen den Bäumen durchschimmern sehen auch immer besser aus, der Fluss wird immer kleiner. Und am Ende der Straße, wo es eigentlich noch prima weitergehen könnte, steht ein älterer, französischer Herr mit einer kleinen Kasse am Bauch, und verlangt doch tatsächlich zwei Euro um am ihm vorbei zu fahren und dort irgendwo zu parken, nur damit man irgendwelchen Leuten dabei zusehen kann wie die mit dicken, unbequemen Schuhen Stunden und Kilometer lang durch die Berge latschen. Also umgedreht und das Restonica Tal von oben wieder in Angriff genommen.

Ach ja und da war da ja noch was… Ein interessanter Anblick war das französische Polizeiauto, was recht schlecht in einer Kurve und ziemlich nah am Abgrund geparkt hat.

Und ich dachte mir schon: Toll, Kontrolle im Nichts, am Arsch der Welt. Aber weitestgehend gefehlt. Die zwei Herren der französischen Rennleitung hingen an Seilen in der Felswand rum und hämmerten sich einen Fels oder denjenigen aus dem Fels. Also so sind mir die Kollegen doch recht sympathisch. Schließlich muss der Racetrack ja von Steinen und Verunreinigungen sauber gehalten werden. Toll, dass das in Frankreich die Polizei macht, danke dafür. Lange am Fluss rumsitzen macht leider nicht so viel Spaß, weil es dann doch schon recht laut ist und außer das Wasser schnell und laut von oben nach unten fließt, passiert nicht wirklich irgendwas. Es war für die kurze Strecke eine wirklich nette Fahrt, flott, adrinalinfördernd und bischen was zu kucken, so Landschaftlich, gab es gratis dazu. Alles in allem 2,5h Spass uff de Gass. Und selbst den hier nur „kurz“ anliegenden Spassfaktor, kann man bei uns für so ne Zwischendurchstrecke lange suchen. So ist für den restlichen Tag das Motto: Essentrinkenfaulenzen.

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Also sich im örtlichen Supermarkt in Corte mit einem ausreichend grossen, gebratenen Hahn, corsisches Bier und Rotwein (Cabarett Saufdingdong gab es leider nur als Import) sowie ein lecker Süssdingens zum Nachtisch eingedeckt und guten Gewissens den Tag ad Acta gelegt.
Prost!

weiter mit Tag – kommt dann noch

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